Eine Hochzeit kann ganz schön teuer werden. Auf was Ihr achten solltet und wie sich vielleicht der ein oder andere Euro sparen lässt, verraten wir Euch hier.

Zuerst einmal ist es ratsam, ein Hochzeitsbudget festzustecken. Seid dabei ehrlich zu Euch selbst und überlegt, wie viel Geld Ihr wirklich für die Hochzeit ausgeben könnt! Dieses Budget solltet Ihr bei der Planung nicht sprengen, sondern mit dem Budget haushalten und überlegen, wo es im Zweifel günstigere Alternativen gibt.

Bei der anschließenden Planung solltet Ihr nur mit knapp 80% kalkulieren, damit Ihr noch ein Puffer habt. Falls Ihr das nicht anrühren müsst umso besser, dann bleibt Euch mehr für die Flitterwochen. Es gibt durchaus die Möglichkeit, einen Kredit für die Hochzeitsfeier aufzunehmen. Verschuldet in die Ehe zu starten will aber gut überlegt sein, wägt diesen Punkt daher wirklich gut ab.

Richtwerte für die Hochzeitskosten


Wie teuer die Location, das Kleid oder der Blumenschmuck werden, hängt stark von Euren persönlichen Vorlieben ab. Ein paar ungefähre Richtwerte gibt es aber schon.
Der wesentlichste Punkt, der über die Kosten Eurer Hochzeit entscheidet, ist die Anzahl der Gäste. Eine große Feier mit 200 Freunden und Verwandten ist natürlich teurer als eine kleine Party mit enger Familie und den besten Freunden. Überlegt Euch also gut, wen Ihr bei Eurer Feier dabeihaben möchtet.
Versteht Ihr Euch gut mit Euren Kollegen oder möchtet nicht selektieren, um niemanden auf den Schlips zu treten oder seid Mitglied im Verein, könnt Ihr zu einem lockeren Polterabend einladen, der Euch pro Gast um einiges weniger kostet. Ihr könnt so mehr Leute an der Hochzeit teilhaben lassen und sie wird nicht unbezahlbar.
Mit Essen und Getränken solltet Ihr für die Feier pro Gast mit etwa 80 bis 100 Euro rechnen. Nach oben gibt es quasi keine Grenzen, aber es bestehen auch Möglichkeiten, die Kosten etwas zu reduzieren. Beispielsweise könnt Ihr auf eine auswendig hergestellte Torte verzichten und backbegabte Gäste, z.B. Oma, bitten, Euch Kuchen für ein Buffet mitzubringen. Klärt das im Vorfeld aber unbedingt mit der Location ab.

Die grobe Verteilung Eures Hochzeitsbudgets


Grundsätzlich solltet Ihr etwa die Hälfte Eures Budgets für die eigentliche Feier einplanen
Essen, Getränke, Miete für die Location, DJ oder Band, Reinigungskosten etc.
Etwa 20 Prozent des Budgets sollten kalkuliert werden für die Kleidung von Braut und Bräutigam und alles was dazu gehört: Brautkleid und Anzug, Schuhe für beide, Schmuck, die Brauttasche, Haar und Make-Up für die Braut, Krawatte oder Fliege für
ihn, …
Jeweils etwa zehn Prozent solltet Ihr für Eheringe und einen Fotografen und/oder Videografen einplanen. Bei beiden Punkten empfehlen wir möglichst wenig Abstriche zu machen, denn im besten Fall tragt Ihr Eure Eheringe ein Leben lang und schaut Euch die Fotos immer wieder an und schwelgt in schönen Erinnerungen. Entsprechen die Fotos nicht Euren Vorstellungen, werdet Ihr Euch jahrelang darüber ärgern.
Die restlichen zehn Prozent des Budgets sind breit verteilt auf Papeterie und Porto, Gebühren für die Eheschließung, Kirchendeko, Deko für das Auto, eventuell Gebühren für den Ehevertrag, etc.

 

Wie funktioniert die Planung?

 

Zuerst solltet Ihr Euch ein realistisches Budget stecken. Anschließend könnt Ihr direkt die Kosten notieren, die definitiv unvermeidbar sind, das sind in jedem Fall die Kosten für das Standesamt.
Macht Euch danach Gedanken darüber, welche Punkte Euch am wichtigsten sind. Das kann ganz individuell sein. Gutes Essen, ein Oldtimer als Hochzeitsauto, ein pompöses Brautkleid, oder eine fünfstöckige Hochzeitstorte?

Schreibt diese Punkte auf und notiert ein großzügiges Budget dafür. Für alle übrigen Punkte können bei der restlichen Planung nun Abstriche gemacht werden. Ob Ihr sie ganz streicht oder nach günstigen Alternativen schaut, bleibt dabei Euch (und Eurem Budget) überlassen. Holt Ihr nun Angebote ein, habt stets die Summe im Kopf, die Ihr für diese oder jene Dienstleistung ausgeben wollt. Es ist auch sinnvoll, den Budgetrahmen bei der Beratung anzusprechen. Wollt Ihr beispielsweise teure Blumen haben, die mit Eurem Budget für den Blumenschmuck nicht vereinbar sind, kann der Florist Euch Alternativen empfehlen, die trotzdem zu Eurem Stil passen. Gleiches gilt für eine Hochzeitstorte.

Überlegt Euch ansonsten, was Ihr einfach selber machen oder leihen könnt. Ihr könnt Euch auch von bestimmten Leuten wünschen, dass sie Euch als Hochzeitsgeschenk eine Aufgabe abnehmen, die Ihr dann nicht teuer einkaufen müsst. Habt Ihr jemanden im Umfeld, der sich mit Kaligraphie auskennt, kann der vielleicht die Karten beschriften oder jemand mit einem meisterhaft grünen Daumen kann Euch die Blumendeko zaubern.

Was solltet Ihr bei der Planung des Hochzeitsbudgets unbedingt vermeiden?

Ihr solltet besser nicht davon ausgehen, Eure Ausgaben für die Hochzeit über Geschenke wieder rein zu holen. Zwar könnt Ihr auf Eure Einladungskarten schreiben, dass Ihr Euch Geld wünscht, weil Ihr alles habt, was Ihr braucht. Ihr könnt aber nicht wissen, wie viel dabei zusammenkommt. Falls das am Ende (deutlich) weniger sein sollte, als Ihr kalkuliert habt, steht Ihr ganz schön doof da, wenn Ihr die Rechnungen Eurer Hochzeit nicht bezahlen könnt. Besser ist es, sich bestimmte Posten von den Gästen im Vorfeld zu wünschen. Oma und Opa schenken sowieso am liebsten was Praktisches? Prima, bittet sie doch, Eure Gebühren beim Standesamt zu übernehmen. Euer Patenonkel ist der größte Feinschmecker? Vielleicht finanziert er gern Eure Hochzeitstorte.
Außerdem solltet Ihr davon Abstand halten, Eure Gäste während der Feier zu sehr in Anspruch zu nehmen. Ein fotografiebegabter Freund macht von Euch sicherlich gern ein paar Fotos nach der Trauung, ihn den ganzen Abend dafür abzustellen, ist aber ein bisschen viel. Er ist schließlich Gast bei Euch und sollte die Feier in vollen Zügen genießen können.

Verliert Euch bei der Budgetplanung Eurer Hochzeit nicht in Kleinigkeiten und habt immer das große Ganze vor Augen. Am Ende geht es nicht um die perfekte Rose in apricot, sondern um Euch und Eure Liebe.